Schulfreizeit im Hohenlohischen

Für Kinder ist es oft nicht einfach, über mehrere Tage weg von zu Hause zu sein. Das kann mitunter schon auch etwas Angst machen. Aber als die diesjährige Schulfreizeit in den Klassen der Grundschule vorgestellt wurden, war für den kleinen Ben klar: „Das ist auf jeden Fall etwas für mich“, so seine spontane Reaktion. Fünf Tage im wunderschön gelegenen Otto- Weinmann-Haus im Hohenlohe Landkreis standen wieder auf dem Programm. Die Bettenzahl ist begrenzt, 40 von den 170 Grundschülern und Schülerinnen der Lindenschule Ostfildern haben jährlich die Möglichkeit, an der Freizeit teilzunehmen. Das Angebot ist sehr begehrt und die Plätze schnell vergeben. Die Kinder kennen sich untereinander, die Eltern kennen die Betreuer:innen und die Kinder kennen sie aus dem Alltag der Schule, optimale Voraussetzungen für so ein Freizeitleben. Das sieht auch Moritz Löffler so, der seit vielen Jahren beim Betreuer:innen- Team dabei ist. Ein solches Angebot im Rahmen einer Ganztageschule ist etwas Besonderes und gehört zu den Höhepunkten des Schulalltages. Kinder der Klassen eins bis vier, die den Ganztagesbereich besuchen, können teilnehmen und genießen die Zeit miteinander. Gemeinschaft wird intensiv erlebt: miteinander spielen, singen, wandern, essen und Zeit füreinander haben, weit weg vom sonstigen Schulalltag und weg von den üblichen Gewohnheiten. Vermittelt werden Erlebnisse und wichtige Erfahrungen, an die man sich in der Regel gern ein Leben lang erinnert. Besonders stolz ist das Team auf die Erst- und Zweitklässler, die oft das erste Mal ohne die eigene Familie auf Reise gehen. Da kann es schon mal passieren, dass Heimweh aufkommen will. Zu allermeist verfliegen solche Gedanken schnell, die Ablenkungen sind groß: sich in eine Gruppe einfinden, Rücksicht nehmen, Spaß haben und füreinander da sein, Gemeinschaft zu erleben, all das kann für die die Kinder sehr prägend sein. Der kleine Benn spielt mit Ugur, der aus einer anderen Klasse kommt. Lisa nimmt beim Geländespiel Rücksicht auf Sabine, die schwächer und kleiner ist. Und Matthias ist mit Selin bei der Lagerolympiade in einer Mannschaft, auf dem Schulhof haben sie sich bisher nicht wahrgenommen. Viele der Betreuer:innen nehmen ehrenamtlich an der Freizeit teil, die meisten haben ebenfalls positive Freizeiterfahrungen in der Kinder- und Jugendzeit erlebt, die sie nun anderen ermöglichen möchten. Moritz Löffler ist selbst ein Kind der Sommerfreizeit des Kreisjugendrings.
Ein tolles Programm, motivierte Betreuerinnen, ein schönes Freizeitheim und gutes Essen, zauberhafte Landschaft – das ist das Rezept für das Gelingen einer guten Freizeit. Corona hin oder her, Freizeiten für Kinder und Jugendliche sind und waren schon immer wichtig, besonders aber in außergewöhnlichen Zeiten. Hoffentlich kommen diese nie aus der Mode und finden immer engagierte Organisator:innen, mutige Kinder und vertrauensvolle Eltern.
(Andrea Spätling (Lindenschule Grundschule Ganztagesbereich))