BSO fördert in 2013 24 Projekte mit 52.000 Euro

Im vergangenen Jahr förderte die Bürgerstiftung Ostfildern 24 Projekte mit insgesamt 52.000 Euro. Sechs Projekte wurden von der Reichert-Stiftung unterstützt, über die Futterer-Stiftung wurden acht Projekte gefördert. Diese Zahlen nannte Prof. Dr. Ernst Hagenmeyer, der Vorsitzende des Stiftungsrats der Bürgerstiftung Ostfildern (BSO). Während der Veranstaltung im Stadthaus im Scharnhauser Park verabschiedete Hagenmeyer das langjährige BSO-Vorstandsmitglied Günter Stoll aus dem Amt. Stoll, der sich von Anfang an für die Bürgerstiftung engagierte und der kürzlich seinen 70. Geburtstag feierte, bleibt der von ihm im Jahr 2007 mitgegründeten Stiftung jedoch als neues Mitglied des Stiftungsrats erhalten.

Hagenmeyer würdigte Stolls Verdienste um die im Oktober 2007 gegründete Bürgerstiftung, deren Vorstand Stoll von Anfang an angehörte. Stoll sei immer ein verlässlicher Partner gewesen und habe stets in „bewundernswerter Weise“ die Übersicht bewahrt. „Beeindruckt hat mich immer Ihre Gemeinwohl-Orientierung“, sagte der Vorsitzende des Stiftungsrats. Stoll habe sich um die Stiftung verdient gemacht und darauf könne er stolz sein. Unter der Regie des langjährigen Finanzvorstands ist das Geld- und Sachvermögen der drei Stiftungen auf heute vier Millionen Euro angewachsen. Im vergangenen Jahr wurden Projekte mit insgesamt 52.000 Euro gefördert. „Ich sehe eine Summe von 100.000 Euro vor mir“, blickte Hagenmeyer positiv in die Zukunft. Das sei eine Zahl, mit der sich die Stiftung in der Stadt sehen lasse könne.

Für Ostfilderns Oberbürgermeister Christof Bolay, der das Stifterforum am vergangenen Donnerstag als Schirmherr eröffnete, „hat die Bürgerstiftung inzwischen eine breite Verankerung in der Stadt gefunden“. Sie greife auf eine ganz praktische Art jene Themen auf, die auch gesellschaftlich relevant seien, sagte Bolay und nannte als Beispiele die Themen Inklusion und Bildung. Nicht hoch genug einzuschätzen sei, dass die Stiftung trotz einer rasanten Entwicklung ausschließlich ehrenamtlich arbeite.

Hagenmeyer verwies auf die Veränderungen innerhalb der Organisation der Bürgerstiftung, die nicht zuletzt Stolls Ausscheiden aus dem Vorstand nach sich gezogen haben. „Wir haben die Anzahl der Vorstände von vier auf fünf angehoben, erläuterte Hagenmeyer. Seit März sind die Landwirtin Sonja Abele und Andreas Weber von der Volksbank mit dabei. Neben den beiden Neulingen, die den Abend im Stadthaus moderierten, gehören Dr. Peter Stapelberg, Hans-Ulrich Steinhilber und Dr. Ludger Eltrop dem Vorstand der Bürgerstiftung an.

„Fülle und Komplexität der Aufgaben haben es erfordert, Vorstand und Stiftungsrat auf eine breitere Basis zu stellen“, sagte Hagenmeyer. Dem Stiftungsrat können seit März bis zu 15 Personen angehören und damit zwei mehr als früher. „Dadurch haben wir etwas Luft nach oben und stoßen nicht an der Satzung an, wenn wir Stifter in den Stiftungsrat holen wollen“, erläuterte der Stiftungsrats-Vorsitzende den Hintergrund der Veränderung. Dadurch bekomme der Stiftungsrat die Stärke und Flexibilität, die er brauche. Die beiden Neulinge im Stiftungsrat heißen Günther Stoll und der frühere Wirtschaftsförderer der Stadt Ostfildern, Attila Gality. Um die demokratische Komponente zu stärken soll dem Stifterforum alle vier Jahre ein vom Rat und vom Vorstand erarbeiteter Vorschlag unterbreitet werden, welche Personen künftig dem Stiftungsrat angehören sollen. „Dann soll das Forum darüber abstimmen“, sagte Hagenmeyer. Diese Veränderungen seien kürzlich einstimmig im Stiftungsrat beschlossen worden.

Das Vorstandsmitglied Dr. Ludger Eltrop verwies auf die im vergangenen Jahr geleistete Arbeit. So ist beispielsweise im September die Geschäftsstelle der BSO mit Monika Schuster „verlässlich besetzt“ worden. Zudem wurde von der Bürgerstiftung, der Futterer-Stiftung und der Reichert-Stiftung ein gemeinsamer Notlagenfonds für Einzelfälle eingerichtet. „Bei Notfällen, die die Stadt nicht selbst lösen kann, arbeiten wir sehr eng mit der Stadt zusammen“, sagte Eltrop. Am Ende des vergangenen Jahres entschied die Bürgerstiftung, das Projekt „Tafel“, wo bedürftige Menschen sommers wie winters einmal in der Woche ein kostenloses Mittagessen bekommen, regelmäßig zu fördern und damit in die Liste der BSO-Schwerpunkprojekte aufzunehmen. Ebenfalls in die Liste aufgenommen wurde das von Beatrice Vermeij-Böhm betreute Projekt „EINS+B(ildung)“, das die Verbesserung der Bildungschancen benachteiligter Kinder zum Ziel hat. Dabei trägt die Bürgerstiftung die anfallenden Personalkosten.

Diese beiden und einige weitere Projekt, die die drei Stiftungen im vergangenen Jahr gefördert haben, stellten sich beim 6. Stifterforum im Stadthaus ausführlich vor. So berichtete beispielsweise Albrecht Imbescheid von der städtischen Musikschule von der Förderung einzelner besonders begabter oder auch gesellschaftlich benachteiligter Musikschüler. Gabriele Beck stellte ein von der Bürgerstiftung gefördertes Projekt vor, bei dem sich Schüler der Realschule Nellingen im Offenen Atelier gemeinsam mit dementen Besuchern künstlerisch betätigten. Die Ostfilderner Schülerin Verena Deutsch berichtete von ihrem einjährigen Aufenthalt in den USA und Frank Havlicek von einem Filmprojekt Ostfilderner Skater in Israel. Die neue BSO-Stipendiatin Jana Kastner erzählte von der Arbeit der städtischen Galerie mit Kindern bei einzelnen Ausstellungen und Sandra Rath vom Projekt „Mission Lesen“ der Stadtbücherei, mit dem Kinder an das Lesen von Büchern herangeführt werden sollen.

Text und Fotos: Andreas Kaier

Stifterforum 2014

Der Trommelkurs der Lindenschule begrüßte lautstark die Gäste im Foyer.