Bürgerstiftung Ostfildern informiert beim Stifterforum 2022 über Projekte und Wechsel in den Gremien

Nach zweijähriger Zwangspause wegen Corona war das Interesse der Stifterinnen und Stifter groß, sich wieder zu einem Austausch zu treffen und sich über die Arbeit der Bürgerstiftung zu informieren.

Die Vorsitzende des Stiftungsrats, Irmgard Brendgen, hieß die zahlreichen Gäste willkommen, insbesondere die Bürgermeisterin Monika Bader, den früheren Oberbürgermeister Herbert Rösch sowie Klaus-Jürgen und Heidemarie Futterer. Die Futterer-Stiftung ergänze die Arbeit der BSO „in wunderbarer Weise“, so Brendgen. Die Anwesenheit zahlreicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung zeige die gute Zusammenarbeit zwischen BSO und Stadt. Irmgard Brendgen dankte all den Stifterinnen und Stiftern sowie Projektpartner für die finanzielle Unterstützung und den persönlichen Einsatz bei der Förderung zahlreicher Projekte. Dazu zählen Hilfen für besonders bedürftige Menschen in der Stadt, aber auch das Kinderkrankenhaus in Poltawa in der Ukraine. „Die Bürgerstiftung ist gemeinnützig, unabhängig und unbürokratisch, sie hilft spontan da, wo die Not groß ist“, betonte Brendgen. Es gebe nichts Wichtigeres als „das Miteinander zu fördern und das Gemeinwohl in Solidarität zu stärken“.

In den Gremien der BSO hatte es in den vergangenen zwei Jahren etliche Wechsel gegeben. Die beiden Gründungsmitglieder, Professor Ernst Hagenmeyer als Vorsitzender des Stiftungsrats, und Dr. Peter Stapelberg, Mitglied im Vorstand der BSO, hatten nach 15 Jahren ihre Ämter zur Verfügung gestellt. Beiden ist bereits im Frühjahr vom Stiftungsrat die Ehrenmitgliedschaft verliehen worden, erinnerte Brendgen. Auch Günther Stoll, ebenfalls Gründungsmitglied, ist nach sieben Jahren im Vorstand und weiteren acht Jahren im Stiftungsrat, zurückgetreten. Er habe sich als Finanzvorstand besondere Verdienste erworben, vor allem für die Weiterentwicklung des Projekts Kaiserstraße. Deshalb werde ihm nun ebenfalls die Ehrenmitgliedschaft und damit lebenslanges Recht zur Teilnahme an den Sitzungen verliehen, sagte Brendgen und überreichte ihm die Ernennungsurkunde. „Eine Ära geht zu Ende“, betonte die Vorsitzende des Stiftungsrats. „Wir werden die Gründungsmitglieder schmerzlich vermissen.“
Es gab weitere personelle Veränderungen: Ausgeschieden aus dem Vorstand der BSO sind Sonja Abele und Hans-Peter Munz. Der neue Vorstand besteht aus Astrid Happel, Andrea Koch-Widmann, Andreas Futterer sowie dem bisherigen Vorstandsmitglied Dr. Ludger Eltrop. Den Stiftungsrat verlassen haben Gabriele Rapp, Erich Mechel, Andreas Futterer. Neue Mitglieder sind Hans-Peter Munz, Axel Deutsch, Wolfgang Maier, David Preisendanz, Jürgen Zimborski und als Vorsitzende Irmgard Brendgen. In der Geschäftsstelle der BSO hat Anastasiya Völker die Aufgabe von Iryna Claß übernommen.

Auf lebendige Art und Weise informierte Vorstandsmitglied Ludger Eltrop mit zwei Interviewpartnern über zwei Projekte der Bürgerstiftung: das Bauprojekt Kaiserstraße und das Benefizkonzert für Poltawa. Mit der Entwicklung der Immobilie Kaiserstraße in Nellingen als Wohnprojekt im Rahmen der Alten- und Pflegehilfe will die BSO ein langfristiges Ziel verfolgen und als „sorgende Gemeinschaft“, wie es der Gründungsvorstand Peter Stapelberg genannt hatte, Verantwortung für das soziale Miteinander in der Stadt übernehmen. Im Interview machte Baubürgermeisterin Monika Bader Mut, das Projekt trotz der unsicheren Zeiten mit steigenden Baupreisen und Lieferkettenproblemen in Angriff zu nehmen. „Bauen ist nie ohne Risiko, und Fallstricke gibt es immer“, sagte sie. Umso wichtiger seien klare Ziele, eine gute Vorplanung, Vertrauen in verlässliche Partner und bei Bedarf kompetenter Rechtsbeistand. Seitens der Stadt sagte sie Unterstützung für das Projekt zu. Der Mediziner und Musiker Wolfgang Bosch gab im Gespräch mit Ludger Eltrop Auskunft über das Projekt „Benefizkonzert für Poltawa“. Bosch hatte bei dem „Mitsingkonzert“ in der Waldheimhalle mit seiner Gruppe die „Seitenreisser“ die Besucher zum Mitsingen und Spenden animiert. Auch aus medizinischer Sicht ein Erfolg, sagte Bosch. Singen setze Endorphine frei, die Menschen hätten das Konzert „glücklich und beseelt“ verlassen.

Über die weitere Arbeit der Bürgerstiftung (Jahresbericht BSO und FS 2021) informierten fünf große Plakate mit den Themen Organisation und Finanzen, Projekte und Initiativen I (u.a. Notlagenfonds), Projekte und Initiativen II (u.a. privilegierte Partnerschaften mit Galerie, Bücherei und Musikschule), Projekt Kaiserstraße sowie Futter-Treuhandstiftung. An den Postern standen die Vorstandsmitglieder den Interessierten Rede und Antwort. Der angeregte Austausch wurde anschließend bei Häppchen und Getränken fortgesetzt.