Stifterforum 2024
Die Stiftungsratsvorsitzende, Irmgard Brendgen, eröffnete das Stifterforum im Kubino in Nellingen und begrüßte die Gäste, darunter Vertreter*innen der Stadtverwaltung und des Gemeinderats, Vertreter*innen der Kirchen, Vereinen, Schulen und Organisationen. Und ganz besonders Professor Ernst Hagenmeyer, Ehrenmitglied der Bürgerstiftung, Gründungsmitglied und langjähriger Stiftungsratsvorsitzenden.
Ergänzt durch die Klaus-Jürgen und Heidemarie Futterer-Stiftung habe die BSO zahlreiche, zumeist soziale und kulturelle Projekte in der Stadt durchführen können, berichtete Irmgard Brendgen. Das Spektrum reiche von den bewährten Partnerschaften mit der Musikschule, der Städtischen Galerie, der Stadtbücherei sowie mit dem Offenen Atelier über die Förderung des Mentoring-Programms für geflüchtete Menschen oder des Projekts „Menschen in Teilhabe bringen“. Schnell und unbürokratisch wurden aber auch Einzelprojekten an Schulen gefördert, bedürftige Familien unterstützt oder als Sondermaßnahme ein namhafter Beitrag für das Hallenbad Kemnat bewilligt, das einen großen Wasserschaden im Technikraum zu erlitten hatte.
Das Projekt, dem die größte Aufmerksamkeit im vergangenen Jahr galt, war die Weiterentwicklung der geerbten Immobilie in der Kaiserstraße in Nellingen. Trotz schwieriger Situation, was z.B. die Zinsentwicklung angeht und aufgrund gesetzlicher Änderungen im Bereich der Pflegeeinrichtungen „wollen wir an unserem Vorsatz festhalten und einen Beitrag zur Quartiersentwicklung und Gutem Älter Werden in Ostfildern leisten“, betonte die Vorsitzende. Das „Kaiserhaus“ biete 16 Zwei- und Drei-Zimmerwohnungen, das gesamte Haus sei barrierefrei, erläuterte Vorstandsmitglied Ludger Eltrop. Das böte die Möglichkeit für ein selbständiges Leben im Alter. Vermutlich im Oktober werde mit dem Abbruch der bestehenden Gebäude begonnen, eine Fertigstellung des Neubaus sei für 2026 geplant. Dieses Bauprojekt sei eine große Herausforderung für die Stiftung. Wünschenswert wäre deshalb eine finanzielle Unterstützung aus der Bürgerschaft. Gleichwohl sei die Bürgerstiftung finanziell gut aufgestellt und könne viele Projekte fördern, erläuterte er in seinem Rechenschaftsbericht.
Mit nachhaltigem Bauen und Klimaschutz beschäftigte sich Professor Andreas Theilig in seinem Gastvortrag. Der Architekt zeigte in seiner Präsentation vielfältige Beispiele aus seinem Schaffensbereich. Das Thema Nachhaltigkeit beim Bauen habe er schon früh aufgegriffen. Das damals wegweisende Bürogebäude in Kemnat, das er für die Familie Futterer plante und in dem er seither mit seinen Partnern und dem Architekturbüro residiert, sei ein solches Beispiel. Gleichwohl schreite die Entwicklung voran. Neue Energien wie Photovoltaik, Dach- und Gebäudebegrünung, Wassermanagement und Beschattung seien beim Bau aufgrund der Erderwärmung und steigenden Temperaturen unabdingbar. Holz als Baustoff leiste einen Beitrag zur CO2-Einsparung. Zudem gebe es Fortschritte bei der Entwicklung neuartiger Baustoffe und beim Recycling von Baustoffen. Es gebe also bereits eine ganze Reihe von Möglichkeiten, auch beim Bauen auf die Klimaschutzziele zu achten.
Irmgard Brendgen dankte dem Gastredner für seinen Beitrag. Auch die Bürgerstiftung habe die Zukunft im Blick, sagte sie und verwies auf das Motto der Bürgerstiftung: „Zukunft. Gemeinsam. Gestalten. Für ein gutes Miteinander in unserer Stadt Ostfildern.“ Die Betätigungsfelder im Bereich Bildung, Kultur, Integration, Demokratiebildung, Demographischer Wandel seien mannigfaltig. Sie verwies darauf, dass „unsere Möglichkeiten begrenzt sind und wir nur in dem Maße unterstützen können, wie wir als Stiftung durch Sie alle und noch viele weitere Menschen draußen weiterhin Unterstützung in Form von Spenden oder Zustiftungen erhalten“. Sie schloss mit der Bitte: „Bleiben Sie uns also gewogen und werben Sie auch in Ihrem Umfeld dafür, die Bürgerstiftung Ostfildern zu unterstützen.“
Wechsel in den Gremien
Im Vorstand und im Stiftungsrat hat es einige personelle Veränderungen gegeben: Katharina Kerecsenyi ist als viertes Mitglied in den Vorstand aufgenommen worden, nachdem Astrid Happel diesen verlassen hatte. Zudem konnten drei weitere Mitglieder für den Stiftungsrat gewonnen werden: der Architekt Ben Kauffmann aus Kemnat, die ehemalige Baubürgermeisterin Monika Bader aus Ruit sowie der Leiter des Immobilien-Centers der Kreissparkasse Böblingen, Dieter Wittlinger, ebenfalls wohnhaft in Kemnat. Die Stiftungsratsvorsitzende dankte den neuen Mitgliedern sehr für ihre Bereitschaft, im Stiftungsrat mitzuarbeiten und ihr Wissen und ihre Erfahrung einzubringen.
Weitere Infos
- Die Bürgerstiftung Ostfildern hat in diesem Jahr zum fünften Mal in Folge das Gütesiegel des Bundesverbands Deutscher Stiftungen erhalten. Eine Jury hat damit bestätigt, dass die Bürgerstiftung Ostfildern den Qualitätskriterien des Bundesverbands gerecht wird.
- Mit Wirkung vom 15. Januar 2024 hat das Regierungspräsidium der Zulegung der Hilde-Mair-Stiftung zur Bürgerstiftung zugestimmt hat. Damit wird das Vermögen der Hilde-Mair-Stiftung auf die Bürgerstiftung Ostfildern übertragen. Die Hilde-Mair-Stiftung hat sich seit vielen Jahren für bedürftige Familien in Kemnat eingesetzt.
- Die Geschäftsstelle der Bürgerstiftung ist umgezogen nach Kemnat in die Zeppelinstraße 10. Die neue Leiterin ist Verena Müller.
Drei Schülerinnen der Begabtenklasse der Städtischen Musikschule spielen fünf Stücke von Dimitri Schostakowitsch (1906-1975): Präludium – Gavotte – Elegy – Walzer – Polka.
Impressionen vom Stifterforum